Nach den neuesten Konjunkturindikatoren dieser Woche hat sich bestätigt, dass die USA der schwache Punkt in der Weltkonjunktur bleiben. Schlechte Zahlen vom Arbeitsmarkt, geringere Konsumnachfrage und Druck auf den Immobilienmarkt erhöhen drei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise die Gefahr eines neuerlichen Rückfalls in die Rezession. Die Arbeitslosenquote bleibt hartnäckig bei 10 Prozent und bremst damit den Konsum deutlich. Das Auslaufen von staatlichen Subventionen für den Immobilienerwerb im Mai hat zu einem drastischen Einbruch der Nachfrage geführt und die Neubautätigkeit ist so niedrig wie in den 70er Jahren. Damit wird auch für die USA immer klarer: Geplatzte Immobilienblasen lassen sich nicht in einigen Jahren bewältigen, sondern ziehen sich oft über Jahrzehnte. Eine Erfahrung, die Japan seit 20 Jahren begleitet und die auch Deutschland mit dem Einbruch am ostdeutschen Immobilienmarkt nur langsam verarbeiten konnte. Vor diesem Hintergrund wird auch das ständige Rufen von Barack Obama nach weiteren Konjunkturprogrammen in Europa und Asien klar. Die USA suchen dringend nach Quellen für Wachstum, da sie von einer nachhaltig angeschlagenen Binnennachfrage ausgehen müssen. Die Börsen und der Devisenmarkt haben bereits reagiert. Sowohl die US-Börse als auch die europäischen Marktplätze haben im Wochenverlauf deutliche Rückschläge einstecken müssen. Der Euro hat mit rund 1,25 gegen den US-Dollar wieder Boden gewonnen und die Nachfrage nach Staatsanleihen als Hort der Sicherheit hat die Zinsen wieder sinken lassen.