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Toronto-Gipfel Was bringt der?

Schon seit Tagen wirft der am Wochenende in Toronto stattfindende kombinierte G-8 und G-20-Gipfel seinen Schatten auf die Geschehnisse an den Kapitalmärkten voraus. Dort treffen zwei sehr unterschiedliche Denkmuster aufeinander und es zeichnet sich eine durchaus heftige Diskussion über die weitere Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise ab. Während die Europäer fast durchgehend auf einen Konsolidierungskurs bei den Staatshaushalten umgeschwenkt sind und damit auch niedrigeres Wachstum bewusst riskieren, wollen die Amerikaner die Konjunktur weiter staatlich stützen und halten eine Budgetkonsolidierung für völlig verfrüht. Sie befürchten einen Rückfall in die Rezession und zeigen besonders auf die Länder mit starken Leistungsbilanzüberschüssen, denen sie unkooperatives Handeln vorwerfen. China, in den vergangenen zwölf Monaten der Hauptadressat dieser Vorwürfe, hat sich durch die Ankündigung einer Aufhebung der Yuan-Dollar-Bindung und einer damit erwarteten schrittweisen Aufwertung des Yuan, noch kurz vor dem Gipfel aus der Schusslinie gebracht. Deutschland steht aber als „Klassensprecher“ der EU jetzt im Zentrum der Kritik. Doch auch das amerikafreundliche Großbritannien ist unter der neuen Regierung Cameron sehr schnell in das Camp der Konsolidierer übergelaufen. Da die USA mit einer hohen Arbeitslosigkeit und einer extrem hohen privaten Verschuldung unbedingt auf Wirtschaftswachstum angewiesen sind, fühlt man sich dort alleingelassen. Genauso braucht China Wachstum um jeden Preis und hat mit seinen Konjunkturpaketen in 2009 dafür gesorgt – auch zum Nutzen der deutschen und europäischen Exportindustrie. Deutsche Autobauer sind die prominentesten Profiteure.

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