Während 2009 die Rettung des Bankensystems und staatliche Konjunkturpakete die beherrschenden Themen waren, hat sich die Diskussion seit Jahresbeginn um eine Ebene nach oben verschoben. Wer wird die schwachen Staaten retten, die aufgrund wegbrechender Steuereinnahmen plötzlich noch tiefer in die Schuldenfalle geraten? Vor kurzem waren es noch vermeintliche Einzelschicksale wie die baltischen Länder, Island oder Dubai, die vom IWF oder von ihren starken Nachbarn gestützt werden mussten und konnten. Jetzt werden die Namen schon prominenter. Griechenland steckt tief in der Falle und wird nur schwer ohne externe Hilfe zu stabilisieren sein. Drastische Budgetdefizite in Spanien, Portugal und auch in Großbritannien geben vor dem Hintergrund einer tief getroffenen Wirtschaftsentwicklung Anlass zur Sorge. Bei genauerem Hinsehen wirken all diese Länder aber eher wie Spitzen eines Eisberges, die derzeit vereinzelt aus dem Meer ragen. Der Eisberg darunter hat aber gigantische Ausmaße, denn auch vermeintlich starke Nationen wie die USA, Japan und Deutschland haben ihre Budgetdefizite auf Rekordhöhe ausweiten müssen. In den nächsten Jahren ist bestenfalls eine Reduzierung der Neuverschuldung, keinesfalls aber ein Schuldenabbau realistisch. Wenn Finanzminister Schäuble für 2011 Sparmaßnahmen und Budgetkonsolidierung ankündigt, dann meint er eben nicht Schuldenabbau, sondern graduell weniger Schuldenaufbau. Der Eisberg wächst also weiter. Im Kern haben die Staaten durch ihre Rettungsmaßnahmen Schulden aus dem privaten Sektor in die öffentlichen Haushalte transferiert. Während einige Länder sich das leisten können, drohen andere, an der Größe der Last zu ersticken.
Die entscheidende Frage für die nächsten Jahre ist daher: Wird das Wirtschaftswachstum groß genug sein, um die Neuverschuldung auf ein gesundes Maß zurückzuführen? Dass die Notenbanken vor diesem Hintergrund die Leitzinsen in 2010 erhöhen, ist nicht wirklich denkbar. Für die langfristigen Zinsen und damit für die Baugeldkonditionen ist das aber nur bedingt eine Hilfe. Die zunehmende Unsicherheit über die Finanzierbarkeit der Staatsdefizite kann nämlich sehr schnell zu deutlich höheren Risikoaufschlägen bei langen Laufzeiten führen. Griechenland zeigte das zuletzt eindrucksvoll. Wir erwarten daher eine tendenziell steilere Zinskurve und empfehlen, die zuletzt wieder tieferen Zinsen konsequent zur langfristigen Absicherung der Finanzierungskonditionen zu nutzen. So bietet die Krise zumindest den Hypothekenkunden echte Vorteile.
Der starke Wettbewerb der Banken um das Neugeschäft in der Baufinanzierung, welches momentan unter der geringen Neubautätigkeit leidet, führt ebenfalls zu attraktiven Angeboten. Es bleibt wichtig, den Markt mit Hilfe eines erfahrenen Baugeldvermittlers genau zu durchleuchten und damit den richtigen Finanzierungspartner zu finden. Die Baidenger Finanzberatung kann inzwischen auf mehr als 250 Banken zugreifen und unterstützen Sie gerne. Prinzipiell sollten Baugeldkunden derzeit die Absicherung auf lange Frist suchen. Die meisten Finanzierungen laufen rund 25 Jahre bis zur endgültigen Rückzahlung. Es ist deshalb mit erheblichen Risiken verbunden, wenn man zu kurze Laufzeiten wählt. Dieses Risiko sollten daher gerade Käufer mit engen Budgets ausschließen und mit langen Zinsbindungen heute schon die monatlichen Belastungen festzurren. Mit der Wahl der richtigen Tilgungsmöglichkeiten und dem optimalen Einsatz von Fördermitteln lässt sich hier zusätzlich Geld sparen.