Dollar-5 Finanzberater in Karlsruhe Baidenger Finanzberatung GmbH

US-Zinsen steigen weiter

Seit einigen Wochen ist die Aufmerksamkeit der Märkte stark auf die Entwicklung der Euroländer-Krise gerichtet. Nichtsdestotrotz sollten Anleiheinvestoren und somit auch Kreditkunden die Änderung des Sentiments am amerikanischen Anleihemarkt nicht außer Acht lassen.

Es gilt immer noch das bekannte Muster, dass der europäische Baugeld-Zinsmarkt eng mit dem amerikanischen Zinsmarkt korreliert. Seitdem der FED Chef Ben Bernanke die Ausweitung des Quantitative Easing Programms verkündet hat – was de facto Geldrucken bedeutet – gehen die Renditen der längerfristigen US-Staatsanleihen nur noch in eine Richtung, nämlich nach oben und vielleicht bald durch die Decke. Die Rendite der 5jährigen US-Anleihe hat sich bereits fast verdoppelt und die 10jährigen Papiere sind nunmehr um rund 1,40 Prozentpunkte angestiegen. Der US-Leitzins liegt unverändert nahe Null und die FED hat auch noch keine Indikation auf eine in Kürze bevorstehende Leitzinserhöhung abgegeben. Bernanke hat offensichtlich die Kontrolle über das lange Zins-Ende verloren und das obwohl er dem Markt Anleihenkäufe von rund 600 Milliarden Dollar avisiert hat. Die Investoren sorgen sich über die mittelfristige Inflationserwartung in den USA und sehen sich von den aktuell recht angeheizten Konjunkturzahlen sogar bestätigt.

Präsident Obama ist dem Druck der Republikaner erlegen und hat die alten Bush-Steuervergünstigungen für Wohlhabende verlängert. Es passt da nur zu gut ins Bild, dass somit weiterhin auf die fiskale Stimulierung und nicht auf Schuldenkonsolidierung gesetzt wird. Die US-Regierung und US-Notenbank versuchen alles in Ihrer Macht stehende, um Wachstum zu erzeugen. Nebenwirkungen wie steigende Inflation sind dabei sogar erwünscht um die Staatsschulden abzuwerten. Somit ist die logische Konsequenz, dass die Investoren immer höhere Risikoaufschläge für lang laufende Dollar-Anleihen verlangen und dass die Renditen weiterhin steigen. Ich rechne daher für die nächsten Monate mit starkem Aufwärtsdruck auch und vor allem bei den Baugeldzinsen.

Der Zinstrend zeigt inzwischen deutlich nach oben und man sollte sich auch nicht von kräftigen Korrekturen nach unten – die immer wieder auftauchen können – täuschen lassen. Es ist daher empfehlenswert, die temporären Zinsdellen zur langfristigen Zins-Festschreibung der Baufinanzierung zu nutzen. Auf fallende Baugeldzinsen sollte man nicht mehr spekulieren. Angesichts der oben beschriebenen Entwicklungen ist es für Immobilienkäufer und für Anschlussfinanzierer besonders sinnvoll die Baufinanzierungs-Zinsen langfristig zu sichern. Als Immobilienkunden müssen sie bei ihrer Baufinanzierung in Zeithorizonten von 20 bis 30 Jahren kalkulieren und sollten deshalb jetzt entschlossen handeln und die Baugeld-Zinsen entsprechend festschreiben. Auch jetzt noch kann diese Finanzierungsperiode noch zu historisch tiefen Baugeldzinssätzen finanziert werden. Es ist daher ratsam, zumindest einen großen Teil der Finanzierungssumme über lange Sollzinsbindungen -15 Jahre und länger- festzuschreiben und dadurch für Kalkulationssicherheit zu sorgen. Grundsätzlich ist bei diesem niedrigen Zinsniveau eine Realtilgung von 2 bis 3 Prozent ratsam. Aus diesem Grund sind derzeit auch Volltilger-Darlehen sehr gefragt. Hierbei steht bereits schon heute die permanent konstante Baufinanzierzierungs-Rate fest, die nach 20 oder 25 Jahren zur vollständigen Tilgung des Baugeld-Darlehens führt.

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