Diese Woche hielten sich die guten und die schlechten Nachrichten für die Zinsmärkte die Waage. Zwar haben die überraschend guten Arbeitsmarktzahlen in den USA letzte Woche den Konjunkturoptimisten neue Argumente für den Verkauf von Anleihen gegeben, die Zweifel an der mittelfristigen Zahlungsfähigkeit Griechenlands haben aber risikoscheue Anleger im Gegenzug schon wieder zum Kauf von sicheren Bundesanleihen bewegt. In diesem Sinne war die vergangene Woche exemplarisch für die hohe Verunsicherung der Investoren. Die Wirtschaft hat sich vom großen Schock wieder etwas erholt, aber die Nachwehen werden überall sichtbar. Gerade bei schwachen Ländern führen die hohen Budgetdefizite – durch wegbrechende Steuereinnahmen und gleichzeitig drastisch steigende Ausgaben – zu einer beschleunigten Zuspitzung der Lage bei den Staatsfinanzen. Griechenland gibt z.B. schon jetzt fast ein Drittel seiner jährlichen Steuereinnahmen nur für Zinszahlungen aus. Dazu kommen angekündigte große Defizite in den nächsten zwei Jahren – und das alles vor dem Hintergrund historisch tiefer Zinsen.