Es müsste zuerst definiert werden, was man unter „sichere Anlage“ versteht. Ist hiermit eine geringe Volatilität, das Ausfallrisiko oder die Rendite nach Steuer und Inflation gemeint? Aus meiner Sicht gibt es keinen „sichere Anlage“ mehr, falls es sie überhaupt je gegeben haben sollte. Wenn man als Kunde eine Garantie – bspw. Garantiezins bei Lebensversicherungen – bekommt, dann muss die Versicherungsgesellschaft langfristig für diese Garantie einstehen und an den Finanzmärkten mehr Rendite erzielen, als die Garantie kostet. Somit entsteht beim Anleger das Risiko, dass er eine zu geringe Garantieverzinsung erhält und auf Rendite verzichtet, wenn er ein Garantieprodukt wählt. Darüber hinaus investieren Versicherungsgesellschaften den überwiegenden Anteil Ihrer Vermögenswerte in Staatsanleihen. Die Überschussliquidität hat sich seit 2008 aus dem Immobiliensektor in Staatsanleihen verlagert (USA, Japan, Deutschland etc.) und erzeugt bei der Staatsverschuldung die nächste Blase. In den nächsten 3-5 Jahren werden einige Staaten (PIIGS) Schuldenschnitte durchführen müssen und private Anleger werden durch ihre Lebensversicherungen herbe Realverluste erleiden. Wenn die Überschussliquidität nachfragewirksam wird, wird es zu einer erhöhten Inflation kommen (5% und höher) und die reale Kaufkraft der Garantieprodukte wird rasch abnehmen.
Es stellt sich auch die Frage, für wie viel Geld man einen „sicheren Hafen“ sucht, wie die eigenen finanziellen Voraussetzungen sind und welches Sicherheitsbedürfnis man als Anleger hat. Es ist aussichtsreicher den Sachwertbereich überzugewichten, sofern es um einen Anlagehorizont geht, der länger als 5 Jahre ist. Man kann sich hierzu zwischen verschiedenen Anlage-Klassen entscheiden. Gold hat sich bereits gut entwickelt, allerdings würden mich in den nächsten Jahren Preise von bis zu 30.000$ oder mehr pro Unze nicht wundern. Aktuell ist Silber (regelmäßig kaufen) dem Gold wohl vorzuziehen, da das Gold-Silber-Ratio aktuell für Silber günstig ist. Man Könnte sich auch über sonstige Rohstoffe (Indium, Gallium, Germanium, Rhenium, Neodym, Niob, Tantal, Europium, Yttrium etc.) Gedanken machen und diese monatlich mit niedrigen Kosten physisch einkaufen und verwahren lassen.
Es ist sicherlich auch sinnvoll über den Kauf oder die Investition in deutsche Wohnimmobilien nachzudenken. Darüber hinaus bleiben natürlich noch die Aktienmärkte, denn hier kann man sowohl monatlich Sparen und auch Einmalinvestitionen durchführen und nach dem bevorstehenden Rücksetzer in den Emerging Markets auch mit Einmalinvestitionen in den Markt gehen, aber das natürlich dann in 5-10 Tranchen und mit maximal 10-15% des Portfolios.
Goldminenaktien könnten auf lange Sicht sehr attraktiv sein, denn wenn der Goldpreis weiter steigt, werden auch die Gewinne der Goldminen immer größer. Zum Gold kann man sagen: „ fallen kann es, steigen muss es“. Man kann die Investition in den AMEX Gold BUGS Index (HUI) vornehmen, da dieser ungeheged ist und direkt auf die Preisänderungen im Gold reagiert.
Bei Fragen zu diesem Thema stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.