Angesichts einer positiven Börsenentwicklung und fehlender negativer Wirtschaftskennzahlen war diese Woche eine geringere Nachfrage im Staatsanleihenbereich zu verzeichnen. Ein leichter Anstieg der Renditen war die Folge. Auch die Anhebung des Diskontsatzes in den USA von 0,50 auf nunmehr 0,75 Prozent hat zu dieser Entwicklung beigetragen. Die US-Notenbank hat diesen Schritt als rein technische Korrektur bezeichnet und betont, dass sie daran festhalten wird, die Leitzinsen für einen langen Zeitraum außerordentlich niedrig zu halten. Viele Investoren sehen darin aber offensichtlich doch ein Zeichen für eine positivere Einschätzung der US-Wirtschaft. Auch der Dollar zeigt mit einem Kurs von inzwischen 1,35 zum Euro in diese Richtung. Die Wirren um die EU-Defizitländer sind diese Woche etwas in den Hintergrund getreten und Griechenland hat für nächste Woche sogar eine Neuemission einer zehnjährigen Anleihe angekündigt. Das wird ein Test für die Aufnahmebereitschaft des Kapitalmarktes.
Für die nächsten Tage erwarten wir einen weiteren leichten Zinsanstieg und empfehlen daher Baufinanzierungskunden, die aktuellen Zinsen rasch zu sichern. Da die meisten Finanzierungen rund 25 Jahre bis zur endgültigen Rückzahlung laufen, wäre es mit erheblichen Risiken verbunden, wenn dabei zu kurze Laufzeiten gewählt werden. Gerade Käufer mit engen Budgets sollten das Risiko von Zinsanstiegen ausschließen und mit langen Zinsbindungen heute schon die monatlichen Belastungen auf lange Zeit festzurren. Risikofreudigere Finanzierungskunden können auch einen Mix aus kurzen und langen Zinsbindungen wählen. Grundsätzlich empfehlen wir, bei den niedrigen Zinsen höhere Tilgungen zu vereinbaren, um damit die Gesamtlaufzeit der Finanzierung zu verkürzen. Mit der Wahl der richtigen Tilgungsmöglichkeiten und dem optimalen Einsatz von Fördermitteln lässt sich hier zusätzlich Geld sparen.