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Immer wieder Griechenland am Zinsmarkt

Griechenland bleibt vorerst ein großes Thema für den europäischen Zinsmarkt. Die wachsenden Zweifel an der Fähigkeit Griechenlands, seine Schulden bedienen und künftig zu ordentlichen Konditionen neue Kredite aufnehmen zu können, haben viele Investoren zu Verkäufen griechischer Anleihen bewogen. Der Zinsabstand zu deutschen Bundesanleihen ist auf mehr als drei Prozent angewachsen. Damit muss Griechenland derzeit praktisch doppelt so hohe Zinsen zahlen wie Deutschland. Da Investoren auch auf eine Verschlechterung der Bonität in Ländern wie Spanien und Portugal setzen, steigt im Gegenzug die Nachfrage nach den im Euroraum als beste Qualität angesehenen deutschen Bundesanleihen. In der Folge sind die Zinsen für längere Laufzeiten in dieser Woche um rund zehn Renditestellen gefallen. Dies hat auch die Konditionen für Baugeld leicht sinken lassen. Die Griechenland-Krise zeigt seit einigen Monaten immer stärker die Schwierigkeiten auf, die sich aus der gemeinsamen Währung für die Mitgliedsländer gerade in der Stresssituation des aktuellen Wirtschaftseinbruches ergeben. Das Ventil Währungsabwertung aus früheren Tagen steht einzelnen Ländern nicht mehr zur Verfügung. Damit bleiben nur Sparprogramme übrig, um verlorene Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen und die Verschuldung in den Griff zu bekommen. Da derzeit viele Marktteilnehmer davon ausgehen, dass Europa und Europäische Zentralbank Griechenland in der einen oder anderen Form stützen werden, leidet aktuell auch der Euro gegenüber dem Dollar. Es sieht so aus, als ob nach den Rettungspaketen 2008 und 2009 für Banken und einzelne osteuropäische Länder in diesem Jahr die nächste Stufe, nämlich Rettungspakete für Länder in Euroland, erreicht wird.

Es bleibt weiter extrem schwer einzuschätzen, wohin diese Entwicklung führt. Wird den betroffenen Ländern ein rigider Sparkurs auferlegt, drückt dies das Wachstum auf Jahre und fördert deflatorische Tendenzen. Werden weitere Schulden für Rettungspakete in Kauf genommen, steigt die Angst vor einer Schuldenspirale auch in den heute noch gesunden Ländern. Das würde für die langfristigen Kapitalmarktzinsen nichts Gutes bedeuten. Aktuell profitieren Baugeldkunden aber noch von der Flucht in sichere deutsche Bundesanleihen, weil damit auch die Konditionen für langfristige Baugeldzinsen tief bleiben. Der starke Wettbewerb der Banken um das Neugeschäft in der Baufinanzierung, welches derzeit unter der geringen Neubautätigkeit leidet, führt ebenfalls zu attraktiven Angeboten. Es bleibt nichtsdestotrotz wichtig, den Markt genau zu durchleuchten und damit den richtigen Finanzierungspartner zu finden. Prinzipiell sollten Baugeldkunden derzeit die Absicherung auf lange Frist suchen. Die meisten Finanzierungen laufen rund 25 Jahre bis zur endgültigen Rückzahlung. Es ist deshalb mit erheblichen Risiken verbunden, wenn man zu kurze Laufzeiten wählt. Dieses Risiko sollten daher gerade Käufer mit engen Budgets ausschließen und mit langen Zinsbindungen heute schon die monatlichen Belastungen festzurren. Eine möglichst rasche Entschuldung ist das optimale Ziel. Mit der Wahl der richtigen Tilgungsmöglichkeiten und mit dem optimalen Einsatz von Fördermitteln lässt sich zusätzlich Geld sparen.

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